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An Friedrich Jacob Soret

Die hierbey mit vielem Dank zurückkommenden Büchlein haben den Weimarischen Kunstfreunden sehr [222] viel Vergnügen gemacht. Sie sind sich alle gleich in glücklich auffassendem Humor. Die Reise nach Chamouny bezeugt eine entschiedene Herrschaft über die Feder, so wie die nach Italien über den Pinsel. In den Staffagen läßt sich, doch mit besonderer Mäßigkeit, eine gewisse Neigung gegen die Caricatur bemerken, die sich in dem kleinen barocken Roman voll Muthwillen und Lebendigkeit hervorthut.

Man muß im höchsten Grade bewundern, ein solch Gespenst, unter dem Namen des Herrn Jabot, in geeigneter Umgebung, in der Einbildungskraft des Zeichners unter den mannichfaltigsten Gestalten sich immer wieder erzeugen und sein unmögliches Individuum, als wenn es ein wirkliches wäre, durch eine geistreiche Feder auf das seltsamste fixirt zusehen. Danken Sie dem vorzüglichen Manne und versichern ihn daß jede Mittheilung dankbar und beyfällig werde aufgenommen seyn.

Mit dem Wunsche baldigen, belebten Zusammenseyns

treu angeeignet

W. d. 28. Jan. 1832.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1832. An Friedrich Jacob Soret. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8A03-2