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An Johann Heinrich Dannecker

[Concept.]

Der Herr Professor Thouret sollte Ihnen meinem Dank für die Büste und meine Gesinnungen über die Zeichnung mitbringen, seine Abreise hat sich zum Vortheil unseres Schauspielhauses von einer Woche zur andern verzogen, in wenigen Tagen werden wir das Theater eröffnen können und sind so eben in der lebhaftesten Arbeit begriffen.

[287] Verzeihen Sie daher wenn ich heute nur die glückliche Ankunft der Büste melde und das übrige verspare bis die größte Unruhe vorüber ist.

Wenn Ihnen das erste Stück der Propyläen, einer Zeitschrift die ich bey Herrn Cotta herausgebe, in die Hände fällt, so lesen Sie doch das Capitel von den Gegenständen der bildenden Kunst, ich werde mich künftig darauf beziehen, wenn ich meine Gründe angebe warum ich die leidende Andromacha, von ihren Verwandten umgeben, für keinen günstigen Gegenstand halte.

Ihren Eifer für Ihre Kunst weiß ich zu erkennen und zu schätzen und erinnere mich oft mit lebhaftem Vergnügen der nützlichen und angenehmen Stunden, die wir zusammen zugebracht. Warum können wir nicht auf einige Zeit näher beysammen seyn um uns über gewisse Grundsätze zu vereinigen von denen, nach meiner Überzeugung, alles abhängt, von denen aber der Künstler, durch die Richtung unsers Jahrhunderts, leider oft abgelenkt wird.

Leben Sie indessen recht wohl. Grüßen Sie Ihre liebe Frau, Herrn Rapp und seine werthe Gattin.

W. d. 7. October 1798.

[288]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Johann Heinrich Dannecker. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8A29-C