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An Eduard Jerrmann

[Concept.]

[22. Juli 1825?]

Ew. Wohlgeboren

danke zuförderst für das mir bewiesene Vertrauen; darf jedoch nicht verhehlen daß ich es für eine schwierige Sache halte, das Vorspiel zu Faust in ein Vorspiel zu Eröffnung eines neuen Theater-Unternehmens zu verwandeln. Es müßte beynahe umgeschrieben werden, wenn es so höflich, artig und einnehmend einem Publicum gebracht werden sollte als es jetzt trotzig und [257] unfreundlich ist, wie man es allenfalls dem Leser, nicht aber dem Zuschauer bieten darf. Sollte man jedoch diese Umwandlung unternehmen, so dürften Sie nach meiner Einsicht Iphigenie nicht darauf folgen lassen, sondern ein recht heiteres und lustiges Personen- und Abwechselungreiches Stück dazu wählen, Iphigenien aber in ihrer ganz ruhigen Erscheinung für sich einige Zeit darauf folgen lassen. Leider kann man, da bey dem Theater alles von augenblicklichen Umständen abhängt, nicht wohl einen passenden und auslangenden Rath geben. Deswegen ich meinen guten Willen auf dieses wenige beschränken und mich Ihrem geneigten Andenken, zu der neuen Laufbahn alles Glück wünschend, angelegentlich empfehlen kann.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Eduard Jerrmann. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8A56-6