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An August von Goethe
Hier empfängst du, mein lieber Sohn, ein großes Paquet, das Herr Ulmann die Gefälligkeit hat, mit nach Weimar zu nehmen. Du hast dabey vorläufig nichts zu thun, als die darin enthaltenen Paquete bald richtig abgeben zu lassen, und sodann die verschiedenen Puncte, die auf beyliegendem Bogen verzeichnet sind, vor Augen zu haben, bis alles besorgt und abgethan ist. Fange mit diesen Blättern ein kleines Actenfascikel an und notire dir die Expeditionen. Weiter wüßte ich nichts zu sagen, als daß ich dir nochmals ein herzliches Lebewohl zurufe.
Jena
den 29. April
1812.
[374] [Beilage.]
Folgendes wäre zu besorgen.
1) Heidloff verfertigt eine Zeichnung von der ersten Decoration zu Toni. Diese rollt derselbe auf einen Stab, packt sie wohl ein und übergiebt sie dir, du machst die Adresse darauf, ohne jedoch jemand zu sagen wohin sie geschickt wird.
2) Wenn du Herrn von Ende siehst so sagst du demselben daß du Auftrag habest nach einiger Zeit die ihm übersendeten Acten wieder abholen, es habe damit keine Eile und du erwartest von ihm dazu den Anlaß.
3) Diese Acten bring zum Herrn Geh. Rath v. Voigt welcher schon davon prävenirt ist, und welcher sie dir wenn er solche durchgegangen zurückgeben wird.
Aus der Nachricht Fol. 80 siehst du wie die Sachen stehen, und die nöthigen Bemerkungen sollen auf ein besonders Blatt verzeichnet werden.
4) Auf dem Bücherbrett im Grunde meiner Bibliothek stehen alle Schriften über Licht und Farben, suche darunter zwey, davon das eine ein Manuscript in Quart ist, die Hefte nur zusammengestochen, ohne Deckel, es führt den Titel H. F. T. sur les ombres colorées, und ein anderes in Octav, sehr dünn, schön in Franzband gebunden, der Verfasser heißt Diego de Carvalho; es ist in [375] portugiesischer Sprache. Sende beyde, wohl eingepackt, an Färbern und setze zugleich auf die Addresse: mit diesem Paquet nach Anweisung zu verfahren.
5) Durchlaucht der Herzog haben das Amt Haßleben von Sondershausen eingetaucht, die Jagd daselbst hat ein Herr v. Münchhausen aus Staßfurth bisher in Pacht gehabt und wünscht sie auch künftig zu behalten, wenn er auch etwas mehr zahlen sollte. Man möchte also erfahren, ob Serenissimus dazu geneigt wären, oder ob Sie solche für sich behalten wollen? Eine bejahende oder verneinende Antwort würdest du dem Herrn Oberbergrath v. Einsiedel baldigst nach Jena senden.
G.