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An Christiane Vulpius

Es hat mich recht sehr gefreut daß du mir auch einmal einen langen Brief geschrieben hast, und ich antworte dir sogleich mit der Post, um dir zu sagen: daß es mir auch ganz wohl geht, ob ich gleich, wenn ich die Wahl hätte, lieber in meinem Hause wäre, weil die Veränderung von Schillers Wohnung und das warme Wetter, bey dem man bey Tage nicht gut ausgehen kann, mir gar nicht behaglich ist.

Brechten giebst du beyliegenden Brief und drey Hemden mit, du kannst sie nur in ein paar große Bogen einschlagen und zusiegeln.

Der Frau von Stein schicke ja von Zeit zu Zeit etwas Spargel und schicke das Kind überhaupt manchmal hin.

Die Angelegenheit von der du mir schreibst will ich besorgen, ich kann wohl einsehen warum man damit zu langsam ist. Lebe recht wohl, Dienstag ein mehreres. Sage Brechten, den Brief an Herrn Gerning wollte ich auf der Post schicken.

Jena am 28. Mai 1797.

Herr Cotta hat sich mit lauter schönen Doppellouisd'oren gezeigt, an denen ich nur erst eine Freude haben kann wenn ich dir sie aufzähle, oder sie zu deinem und des Kindes Nutzen anlege.

[132] Sage mir was du lieber magst: ein Goldstück für dich, zum Spase, oder etwas in die Haushaltung, wie man hier mancherley anschafft.

Lebe wohl. Liebe mich. Sobald ich nur kann komme ich zurück. Wenn ich aufrichtig seyn soll; so ist mir hier noch keinen Tag wohl geworden.

In die Veränderung von Schillers Wohnung kann ich mich nicht schicken, es ist mir alles so unbequem und hinderlich. Adieu mein liebes grüße das Kind.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1797. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8B23-C