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An den Großherzog Carl August

Ew. Königliche Hoheit

geruhen auf beykommende Actenstücke einen gnädigen Blick zu werfen.

1) Die Anordnung und Catalogirung des Kunstkabinetts betreffend; woraus ersichtlich, was in diesen Tagen geschehn. Zugleich auch, daß das Hauptgeschäft mit Ende des Monats vollbracht seyn kann. Eine Bearbeitung in's Einzelne durch Bemerkung und Hinweisung auf Schriften und sonst findet nach und nach statt; vorerst wird das Kabinett in solchen Stand gesetzt, daß es jeden Augenblick in allen [244] seinen Theilen vorgezeigt werden kann, weshalb auch eine bestimmte Anordnung ergehen wird.

2) Den Transport der Schloßbibliothek betreffend; woraus ersichtlich, welche Masse von Büchern schon in die akademische Bibliothek gebracht worden. Diese nun methodisch aufzustellen, braucht das jenaische Personal vielleicht Zeit bis Michael. Alle die Bücher der genannten Fächer werden herauf in den neuen Saal gebracht und mit den hier verzeichneten verbunden. Sodann wird sich ergeben, was den Winter über vorzunehmen und zu leisten sey.

3) Tagebuch des Dr. Weller. Daraus ist der tägliche Gang des Geschäfts seit dem April zu ersehen und dient zum Zeugniß der Anstelligkeit genannten jungen Mannes. Bibliothekar Güldenapfel und Bibliotheksschreiber Baum führen auch dergleichen, und nur durch diese Anstalt wird es möglich, ein so complicirtes Geschäft, worüber eigentlich keine Acten zu führen sind, auch in der Entfernung zu übersehn.

4) Die Abtragung des Löberthors betreffend; fol. 6 derselben findet sich ein Versuch, die alte Inschrift an dem äußern Thurm abzuschreiben und zu entziffern. Man wird bey Abtragung diesen Stein zu erhalten suchen.

Gnädige Erlaubniß morgen früh bey Zeiten aufwarten zu dürfen erbittend

unterthänigst

Weimar den 18. July 1818.

Goethe. [245]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8B44-2