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An Ferdinand August Hartmann

[Concept.]

Die zur dießjährigen Ausstellung von Ihnen eingeschickte treffliche Arbeiten kann ich nicht zurück schicken, ohne meinen lebhaften Dank hinzu zu fügen. Sie haben uns abermals, in Absicht auf die Gedanken in die Tiefe, und in Absicht auf die Ausführung über die Reise eines wünschenswerthen Talentes die erfreulichsten Blicke gegeben. Wer so [132] viel vermag wird nicht aufhören vorwärts zu gehen, hiezu bedarf es also keiner Aufmunterung; wohl aber fühle ich mich gedrungen die Bitte hinzu zu fügen uns künftig hin auf eine oder die andere Weise durch Ihre Theilnahme zu erfreuen.

Wenn es Ihnen voriges Jahr bey geringer Concurrenz angenehm seyn konnte den Preis davon zu tragen, so wird es Ihnen dieses Jahr gewiß genugthuend seyn, sich, bey so sehr vermehrter Anzahl, unter den ersten zu finden. Der ächte Künstler kann nicht wünschen allein zu stehen, indem er nur bey allgemeiner Bildung seiner Zeit, die durchs Zusammentreffen mehrerer Fähigen und Gleichgesinnten bewirkt wird, wahrhaft geschätzt werden kann.

Nehmen Sie was in den Propyläen über Ihre Arbeiten gesagt werden konnte günstig auf, besonders müssen wir Sie ersuchen es gegen das zu halten was von den übrigen Stücken gesagt worden ist, und dabey mehr auf den Geist als auf die Worte zu sehen, denen man, bey Kunsturtheilen, mit aller Sorgfalt nicht immer die völligste Bestimmtheit geben kann.

Leben Sie recht wohl und empfehlen Sie mich Ihrem Herrn Vater aufs beste, so wie denen Freunden die sich in Stuttgard meiner erinnern mögen.

Weimar am 27. Oct. 1800.


[133]

[74] [Nachschrift.]

Noch habe ich zu bemerken, daß Sie Ihren Rhesus unter No. 2 und Ihren Hector unter No. 24 der Recension finden werden.

[74]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1800. An Ferdinand August Hartmann. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8B4A-5