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An den Großherzog Carl August

[Concept.]

Ew. Königliche Hoheit

bedauern gewiß bey Lesung der Einlage, daß, nachdem auf meiner Badefahrt alles gut und glücklich gerathen, ich noch zuletzt von einem solchen Verlust, Versäumniß, oder wie man es nennen will, benachrichtigt werde. Dabey bleibt freylich nichts übrig, als sich mit dem nächsten Jahre zu trösten und eh man sich von Hause bewegt, die Plane auswärtiger Freunde künftig zu erforschen.

[107] Höchstdieselben an einem schönen Tage hier zu verehren wünsche dringend; die neusten Sendungen des Grafen Vargas sind wirklich bewundernswerth und Lenzen zu gönnen, daß er mit Ehren sich ergötzen und exultiren dürfe.

Der Urstier nimmt sich auch ganz wacker aus. Das Starkische Kabinett ist im Schlosse aufgestellt, aufgefüllt und in guter Ordnung. Es gehört freylich ein Kennerauge dazu, um sich mit dem unerfreulichen Anblick zu befreunden.

Ew. Königliche Hoheit erlauben mir wohl, da sich bessere und schnellere Federn finden als die meinige, die sonst gegönnte Form, damit ich das Glück einer fortwährenden Mittheilung genießen möge.

Eine so eben eingehende authentische Nachricht von dem Carlsbader Unglück lege bey. Was soll man dazu sagen, eben so wie man die schönen Feldfrüchte Tag für Tag verloren sieht.

Jena den 25. September 1821.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8B71-D