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An Christiane Vulpius

Mittwoch den 25. Juni 1806.

Da ich eine Gelegenheit habe, dir diesen Brief bald zuzubringen, so gebe ich dir Nachricht, daß es mir die Zeit über recht wohl gegangen ist. Ich habe einiges thun und besorgen können, so daß ich die Zeit nicht unbenutzt zugebracht habe. Es bleibt dabey, daß ich Sonntags früh den 29. abreise, und ich hoffe, daß es dir indessen Wunsche gegangen ist. Vom Theater höre ich wenigstens alles Gute und hoffe, es soll so weiter gehen.

August war hier mit seinen Gesellen. Es hat mich gefreut zu sehen, daß es mit seinen körperlichen Kräften und seinem guten Muth so wohl steht. Ich habe mich einige Abende recht hübsch mit ihm unterhalten. Sie sind in allen Bergen und auf allen Schlössern herumgezogen, haben Aal in der Triesnitz gegessen und die Johannisfeuer haben wir zusammen von dem Altan des Daches gesehen. Einige waren hübsch; im Ganzen aber lange nicht so brillant als vor zwey Jahren. Gute Déjeunés und Bälle wünschend. Ich lege ein Zettelchen bey, das du Minchen gelegentlich zustecken magst.

G. [143]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8BF6-1