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An Johann Wolfgang Döbereiner

Wohlgeborner,
insonders hochgeehrter Herr!

Zu allervörderst entrichte meinen verbindlichen Dank für das bisher so mannichfaltig Gesendete mit dem Wunsche, daß Sie solche Mittheilungen gefällig fortsetzen. Manches wird sich näher besprechen lassen, wenn ich das Vergnügen habe, Sie Weihnachten bey mir zu sehen. Mein Sohn, welcher in acht Tagen hinüberkommt, wird deshalb das Nöthige verabreden.

Vorläufig sende ich einen beynahe jährigen Brief, der aber, soviel mir bekannt geworden, bis jetzt keine wissenschaftliche Wirkung hervorgabracht hat. Mögen Sie den Gegenstand übersenden und ermessen, in wie fern man nach dieser Anleitung gewisse Versuche zu wagen hätte, so würde ich von oberaufsichtlicher Seite gern dazu behülflich seyn. In Gefolg dieses ersuche Ew. Wohlgeboren, bey Ihrer Anherreise dasjenige mitzubringen [229] was überhaupt zu Darstellungen der elektromagnetischen Erscheinungen nöthig ist. Einiges finden Sie hier, auch ist Kleinsteuber und noch ein anderer jüngerer Mechaniker zu Beyhülfe bey der Hand, da es denn an fruchtbarer Unterhaltung nicht fehlen wird.

In dieser vergnüglichen Aussicht zum besten grüßend und mich zu geneigtem Andenken empfehlend.

ergebenst

Weimar den 11. December 1822.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1822. An Johann Wolfgang Döbereiner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8C20-A