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An Ferdinand August Hartmannund Heinrich Kolbe

»Künstler und Kunstfreude benachrichtigt man hiemit vorläufig daß unter den verschiedenen Kunstwerken welche, zur Concurrenz um den, im dritten Stück der Propyläen, ausgesetzten Preis, eingegangen sind, die Arbeiten des Herrn Ferdinand Hartmanns aus Stuttgard und des Herrn Heinrich Kolbe aus Düsseldorf am verdienstlichsten befunden und deswegen jedem die Hälfte der ganzen als Preis ausgesetzten Summe von dreyßig Ducaten zugesprochen worden. Alle eingegangenen Zeichnungen und Gemählde sollen nun baldigst an die Eigenthümer wieder zurückgesendet [192] werden und im nächstfolgenden fünften Stück der Propyläen eine ausführliche Beurtheilung derselben erscheinen. Als Belege werden versprochenermaßen in Kupfer gestochene Umrisse von den beyden gekrönten Zeichnungen beygefügt seyn.«

Vorstehendes werden Sie werthester Herr Hartmann/Kolbe, nächstens in den Zeitungen abgedruckt finden, Sie empfangen mit Gegenwärtigem 15 Ducaten als die Hälfte des ganzen ausgesetzten Preises. Die Verfasser sowie der Herausgeber der Propyläen ersuchen Sie diese geringe Summe in so fern zu schätzen als sie das Zeichen eines ganz unparteyischen Beyfalls zur Eröffnung eines nähern Verhältnisses wird, in das wir uns mit Ihnen zu setzen wünschen.

Das nächste Stück der Propyläen soll dasjenige enthalten was man sich öffentlich zu sagen für berechtigt hält; Sie werden uns erlauben privatim alsdann so viel nachzubringen, als man einem Talente schuldig zu seyn glaubt, das man in seinen gegenwärtigen Arbeiten schätzt dem man nun aber schwerere Pflichten, zu weiteren Vorschritten aufzulegen gedenkt.

Der ich mich geneigtem Andenken empfehle und recht wohl zu leben wünsche.

Jena am 22. Sept. 1799.

J. W. v. Goethe. [193]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1799. An Ferdinand August Hartmannund Heinrich Kolbe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8C47-3