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An Sulpiz Boisserée

Ihren lieben, so erwarteten als erfreulichen Brief beantworte sogleich. Zuvörderst also acceptire die angebotenen Münzen, Herr v. Cotta wird die Gefälligkeit haben, den Beytrag zu bezahlen.

Sodann einige Blätter aus Kunst und Alterthum. Dem durch den Verleger verspäteten Büchlein eine hoffentlich nützliche Ankündigung.

[236] Mich freut gar sehr, daß Sie mit Größerem und Kleinerem, was ich leisten kann, zufrieden sind und Theil daran nehmen; bey meiner fast mönchischen Lebensweise belebt mich der Gedanke, mit früheren geprüften Freunden übereinstimmend zu denken und fortzuwirken.

So sind denn auch freylich die Radierungen nach meinen Skizzen mit Freundes- und Gönneraugen zu betrachten; Ihr Wunsch trifft mit meiner Absicht überein, diese Darstellungen mit den übrigen Bekenntnissen zusammen zu knüpfen, auch läßt sich erwarten, daß die Behandlung immer reiner und erfreulicher werde.

Daß Sie sich von dem Mitbesitz des schönen Landgutes getrennt haben, war mir im Anfange nicht ganz recht; da er uns zusammenbrachte, so war es mir immer ein angenehmer Gedanke, Sie auf diese Weise vereinigt zu wissen. Da Sie jedoch Ihre beiderseitige Convenienz dabey zu finden, so muß man diesen irdischen Dingen ihren ungestörten Lauf lassen.

Mehr sag ich nicht und empfehle das nächste Heft von Kunst und Alterthum.

treulichst
Weimar den 15. Januar 1822.
G.

Auf ewig hab' ich sie vertrieben,
Vielköpfige Götter trifft mein Bann,
So Wischnu, Cama, Brama, Schiven,
Sogar den Affen Hannemann.
[237] Nun soll am Nil ich mich gefallen.
Hundsköpfige Götter heißen groß,
O! wär ich doch aus meinen Hallen
Auch Ifis und Osiris los.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1822. An Sulpiz Boisserée. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8C6E-F