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An Heinrich Christian Gottfried von Struve

[Concept.]

Ew. Hochwohlgeboren

durch Gegenwärtiges nach langer Zeit wieder einmal zu begrüßen ergreife die angenehmste Gelegenheit und übergebe Ihrer Frau Gemahlin Beykommendes, das wenn es auch das Gewünschte nicht enthält, wenigstens mein Andenken bey Denenselben auf's neue vermitteln wird.

Vielleicht kann ich bey dießmaligem Aufenthalt in Böhmen von den bemerkten Stücken noch einiges erhalten, zu Hause bin ich gewiß wenigstens einen Theil zu finden. Das Werk zu Schlackenwalde wird nicht schwunghaft betrieben, und der vorige, mir gewogene Bergmeister ist nach Mies versetzt.

Nehmen Ew. Hochwohlgeboren deshalb einen Mustertheil des dießjährigen Gewinns vom Wolfsberg bey Czerlochin.

Nr. 1) Augitfels, durch's Feuer verändert, mit eingeschlossenen dergleichen Crystallen.

Nr. 2) Größerer einzelner Crystall, dessen Abstumpfung man wohl der Gluth zuschreiben möchte.

Nr. 3) Dergleichen; man glaubte an den durchglühten Crystallen einen muscheligen Bruch hie und da zu bemerken.

Nr. 4) Ein Crystall, zur Hälfte mit fest anschließenden, wahrscheinlich eingebrannten Theilen von [168] rothem Thon. Das Übrige sind kleinere, jedoch deutliche Crystalle, wegen verschiedener, mehr oder weniger vollständigen Form einem oryktognostischen Kabinett vielleicht nicht unangenehm.

Verzeihen Hochdieselben die Anmaßung, Wasser in den Rhein zu tragen; sie entsprang in Erinnerung voriger guter Zeiten und wünschenswerther Geneigtheit. Der ich die Ehre habe mich hochachtungsvoll zu unterzeichnen.

Marienbad den 16. August 1823.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1823. An Heinrich Christian Gottfried von Struve. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8CDA-A