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An Jakob Friedrich von Fritsch

Zugleich bringe ich den iungen Batsch in Erinnerung der Ew. Exzell. nicht unbekannt ist und dessen ich neulich erwähnte.

Beyliegender von ihm auf meine Veranlassung gefertigter Aufsatz wird ihn noch mehr, als einen bescheidnen iungen Mann, der innerlichen Trieb zu seiner Wissenschafft empfindet und sie im Stillen ohne Aufmunterung immer verfolgt empfehlen.

Die Absicht wäre ihn sobald als möglich nach Jena hinüber zu bringen, damit er wieder in den Gang des Akademischen Lebens käme und durch lehren [176] sich üben und gemeinnützig machen könnte. Er würde zugleich einen Plan zu einem botanischen Garten überdencken und vorlegen können und diese drüben fast gänzlich vermisste Wissenschafft wieder einführen und in die Höhe bringen. Unter seiner Aufsicht könnte ein Theil des Fürstengartens zu diesem Gebrauch gewiedmet werden und man würde nach und nach so wohl dadurch daß man das was hier und in Jena an Pflanzen zerstreut ist versammelte, als auch durch Tausch und andre Gelegenheiten ohne grose Kosten dem Institute einen soliden Grund geben können.

Sollte alsdenn der junge Dietrich den Durchl. bey dem Hofgärtner Reichardt in die Lehre gethan, wie er sich anlässt, gut einschlagen, so würde man in der Folge auch um einen botanischen Gärtner nicht verlegen seyn.

Zu den nothwendigsten Bedürfnissen würde Batsch bey seinem Jenaischen Aufenthalte gegen zweyhundert Thaler brauchen und es fragt sich nur was Durchl. der Herzog ihm an dieser Summe gnädigst bewilligen wollen, um einen wahrhafft guten und brauchbaren Menschen aus dem Drucke eines ängstlichen Lebens herauszuziehen und ihn in eine Laufbahn zu versetzen wo er sich zum Vortheile der Akademie für die soviel geschieht bilden könne. Von dem gnädigsten Entschlusse erbitte ich mir einige gefällige Nachricht.

Weimar d. 4. Febr. 1786.

Goethe. [177]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1786. An Jakob Friedrich von Fritsch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8CDE-2