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An Friedrich Theodor von Müller
[24. Juli 1828.]
Ew. Hochwohlgeboren
sende hiebey die ersten angenehmen Zeugnisse Ihrer unternommenen Arbeit wieder zurück. Als ich vernahm, daß unser Höchstseliger Herr Ihnen aufgetragen habe, die hinterlassenen Briefschaften unsrer unvergeßlichen Herzogin Amalie durchzusehen, zu ordnen und zu katalogiren, war es mir höchst erfreulich, dieses [218] Geschäft in Ihren Händen zu wissen, das ebensowohl mit Einsicht und Treue als mit Vorsicht und Geschmack zu behandeln ist. Auf diesem Wege werden sonderbare Documente gerettet; nicht in politischer, sondern in menschlicher Hinsicht unschätzbar, weil man sich nur aus diesen Papieren die damaligen Zustände wird vergegenwärtigen können, wie auf hohem Standort ein reines Wohlwollen, gebührende Anerkennung, ernstliche Studien und heiterste Mittheilung in einem Kreise sich bethätigten, der schon gegenwärtig demjenigen, der es mit erlebt hat, mythologisch zu erscheinen anfängt.
Um desto freudiger aber können Ew. Hochwohlgeboren an diese belohnende Arbeit gehen, da unseres gnädigsten Herrn Beyfall hier zuversichtlich zu hoffen ist, der das Vorzeitige so schön zu schätzen weiß und besonders auf alles, was dem Andenken seiner Frau Großmutter förderlich ist, von jeher bedeutenden Werth gelegt hat. Die Wiederherstellung des Tiefurter Parks und die Bemühungen um das Tiefurter Journal zeugen hievon.
Ist Ew. Hochwohlgeboren ordnende Arbeit vollbracht, so kann aus Privat-Archiven und -Sammlungen noch gar manches desto sicherer und zweckmäßiger angeschlossen werden.
Mich zu fernerer geneigter Mittheilung und zu wohlwollendem Andenken bestens empfehlend.
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