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An Johann Heinrich Meyer

Mögen Sie, mein Theuerster, sich an beykommendem Hefte in der durch die strenge Kälte gebotnen Einsamkeit einigermaßen unterhalten und mir freundlich vermelden, wie es Ihnen ergeht. Ich rufe Sie nicht aus einer erwärmten Stube, die wahrscheinlich wie die meinige in abweichenden Thermometer-Graden schwankt.

Vielleicht werden Sie durch beykommendes Verzeichniß angeregt, einiges zum nächsten Stücke vorzuarbeiten. [282] Phaethon ist hinüber, und Herr Frommann verspricht ihn im ferneren Laufe nicht zu hindern. So eben erhalt ich Ihr liebes Blättchen und erfreue mich daran, da Sie der äußern Luft doch wieder genießen wollen. Des Abends würde ich gern den Wagen schicken, wenn Sie ihn nur verlangen wollten; es gibt denn gar mancherley zu besprechen.

Tausend Lebewohl!

treulichst

Weimar den 26. Jänner 1823.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1823. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8D40-B