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An Adolf Heinrich Friedrichvon Schlichtegroll

Wohlgeborner
Insonders hochgeehrter Herr.

Ew. Wohlgebornen Schreiben und die demselben beygefügte Sendung habe ich schon vor einiger Zeit mit Vergnügen empfangen, und kann mich nicht von Weimar, um nach Carlsbad zu gehen, entfernen, ohne meinen bisher schuldig gebliebenen Dank aufrichtig abzustatten.

[90] Da ich die vorhergehenden Bände des Catalogs der Gefälligkeit des Herrn von Mannlich verdanke, so ist es mir um so angenehmer, daß ich durch Ihre freundliche Vorsorge nunmehr auch diesen besitze. Er reizt fürwahr so sehr als die vorigen, jene Kunstschätze mit Augen zu sehen, von denen er uns eine kurze Nachricht ertheilt.

Ew. Wohlgebornen sind versichert, daß ich auch in der Ferne den lebhaftesten Antheil genommen von allem, was den Gliedern einer so edel bezweckten Akademie und ihrem Vorsteher, den ich unter meine ältesten und besten Freunde rechne, begegnen konnte. Ich höre mit Zufriedenheit, daß sich nunmehr man ches Ungemach verzogen und bessere Zustände einzutreten scheinen. Bleiben sie versichert, daß der Antheil den Sie an mir und meinen Productionen nehmen wollen, mir höchst schätzbar ist, und daß ich dadurch aufgemuntert werde, manches was bisher geruht hat oder verzögert worden ist, ernstlicher vorzunehmen und zu Stande zu bringen. Empfehlen Sie mich unserm trefflichen Jacobi und lassen auch in Zukunft mein Andenken unter Ihnen leben.

Ew. Wohlgeb.

Weimar

ergebenster Diener

d. 8. May 1811.

Goethe. [91]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1811. An Adolf Heinrich Friedrichvon Schlichtegroll. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8D7B-9