7/2136.

An Charlotte von Stein

Nach dem Anschein unsrer Expeditionen kommen wir vor künftigen Donnerstag nicht zurück. Es wird der 16te seyn und alsdann brauchen wir noch acht Tage um uns einzurichten und nach dem Fichtelberge zu gehen. Ich wünsche also daß du vor dem 24ten nicht abgehn mögest. Wir sind recht wohl und vergnügt bewegen uns viel und schlafen gut wenn wir nicht zu viel essen.

Mein Verlangen dich wiederzusehen wächst mit iedem Tage und meine Hoffnungen den nächsten Monat ganz an deiner Seite zuzubringen werden wir mit iedem Augenblicke theurer.

Innliegenden Brief an Herdern lies mit den Einlagen dann schick ihn ihm. Du wirst allerley daraus sehen. Die Fürstin Gallizin kommt mit zwey guten[65] Freunden, du hast dir doch nur einen ausgesucht. Der kleinen Werthern wollt ich auch lieber eine Wohnung bey ihrem Geliebten in Afrika als im Grabe gönnen. Ich glaub es nicht. Zu unsrer Zeit ist ein solcher Entschluß seltner, wir würden es auch balde in den Zeitungen lesen. Knebel und Fritz grüsen.

Donnerstag Abend wenn nichts merckliches dazwischen kommt sind wir in Weimar. Adieu du Geliebteste. Ich dencke immer an dich.

Ilmenau Sonnab. d. 11. Jun. 1785.

G.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1785. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8DA1-2