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An den Großherzog Carl August

[Concept.]

Ew. Königliche Hoheit

genehmigen beykommende Voraussendung mit der Bitte: etwa Montag früh eine persönliche Aufwartung zu erlauben.

1. Die Tafeln, um Barometerstände zu reduciren, möchten wohl großherzoglicher Bibliothek zu Weimar einzuverleiben seyn, die hiesige Sternwarte haben Höchstdieselben mit einem Exemplar ausgestattet.

2. Die Branischen Miscellen lege gleichfalls bey. Dieser regelmäßig thätige Mann benutzt die ihm gegönnte Unterstützung nach mehreren Seiten hin.

3. Die Angelegenheit des Starkischen Kabinetts wünschte daß Höchstdieselben begünstigten. Wandert es aus, so ist desgleichen nicht wieder zu erlangen. Die Ankaufssumme ist in einigen Jahren auf alle Fälle verschmerzt; ich läugne nicht, daß die Gegenwart Blumenbachs mir nur noch eine größere Leidenschaft für unsere Anstalten aufgeregt hat.

Möge alles zu Ew. Hoheit Freude gereichen.

[302] Nach den sonntäglichen kirchlichen Feyerlichkeiten in Weimar, wünsche Montags Höchstdenenselben und Frau Gemahlin aufzuwarten, sodann nach kurzem Verweilen hierher zurückzukehren. Ich habe alles möglichst angeordnet und mich dergestalt losgelöst, daß ich zu Ende des Monats in die erfreulichen Winterquartiere nach Weimar zurückkehren kann.

Der Abgrund des neuen Lohbeetes ist schon ausgefüllt und Baumann freut sich unendlich, daß er berechtigt ist, Belvedere von Zeit zu Zeit zu decimiren.

Auch in und bey mir belebt sich die Pflanzenwelt auf eine ganz eigne Weise; künftiges Frühjahr werd ich mich mit ihr auf's neue hoffentlich befreunden. Mit lebendigen Wesen muß man nur immer umgehn, um sie zu lieben.

Jena den 13. October 1820.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8E30-7