[262] 13/3876.

An Johann Friedrich Cotta

Die zwey ersten Aushängebogen sind angekommen und ich überschicke hierbey sogleich den Rest des Manuscripts. Wie viel um einen gedruckten Bogen zu füllen nöthig ist, darüber entscheidet freylich am Ende der Setzer in der letzten Instanz, und wenn man sich hier [262] um etwas verrechnet hat, so wird deshalb doch alles seinen Gang fortgehen.

Im Durchschnitt genommen brauchen wir 10 unserer beschriebenen Quartblätter, oder gebrochnen Folioblätter, auf einen gedruckten Bogen. Titel, Einleitung und Inhaltsanzeige, die hier folgen, werden deshalb drey Bogen geben. Doch wünschte ich daß die Einleitung etwa mit größern Lettern, oder weiter, die Inhaltsanzeige mit kleinern Lettern und enger gedruckt würde, damit beyde nach ihrer verschiednen Bedeutung und Würde sich von einander ausnähmen. Sie werden hiervon die typographische Möglichkeit überlegen.

Zugleich folgen 20 Blätter, für die zwey noch erforderlichen Bogen am Schlusse des Stücks, Rafaels Werke besonders im Vatican betr.

Zwar wünsche ich sehr, um an einer schicklichen Stelle abzubrechen, daß man fol. 17 unten mit den Worten: vorzüglich gut drappirt aufhörte, und den Übergang in ein anderes Zimmer auf der folgenden Seite in das nächste Stück brächte; sollte aber zu viel noch fehlen, so könnte man allenfalls bis Fol. 19b gehn und den Aufsatz im folgenden Stück mit Heliodor anfangen. Einige Bemerkungen für den Setzer habe ich zu dem Manuscript selbst gelegt.

Die Anzeige des Inhalts und der Kupfer wünschte ich in die Weltkunde, so wie jene Recension der Herderischen Humanitätsbriefe, eingeschaltet zu sehen.[263] Ob Sie solches bald thun wollen oder ob Sie die Zeit abzuwarten gedenken, wenn das Stück völlig gedruckt ist und zum Ausgeben parat liegt, solches überlasse ich Ihnen gänzlich. Nur wünsche ich daß Sie weiter kein Wort des Lobes oder der Emfpehlung hinzuthun. Ob ich gedachten Inhalt in den Anzeiger der Litteraturzeitung gleichfalls im Extenso soll einrücken lassen, darüber erwarte ich noch erst Ihre Gedanken. Es kommt darauf an, ob Sie eine solche Bekanntmachung merkantilisch nützlich halten, denn im Anzeiger muß man sie, wie Sie wissen, theuer bezahlen.

Einen Wechsel auf Leipzig würde man hier um eine leidliche Abgabe discontiren.

Da Herr Professor Thouret einen Theil seines Honorars, das man ihm hier zu denkt, in jener Gegend angewiesen wünscht, so werde ich ihm eine Anweisung auf 50 Carolin an Sie mitgeben. Sie hätten als dann die Güte wegen des übrigen mir meine Rechnung zu stellen und das was ich Ihnen schuldig bleibe allenfalls Herrn Hofrath Schiller zuzurechnen mit dem ich alsdann schon überein kommen will.

Ist das erste Stück in der Ordnung und die Sache im Gange, so kann man alsdann einen Contract aufsetzen, der auf denen Papieren, die Sie schon in Händen haben, beruht. Er braucht unter uns nicht umständlich zu seyn.

Die Stöcke zu dem Umschlag sollen auch nächstens abgehen.

[264] So viel für heute! sollte mir noch etwas einfallen, so schreibe ich nach, sonst warte ich bis auf Nachricht daß gegenwärtiges angekommen. Leben Sie indessen recht wohl. Weimar am 31. Aug. 1798.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8E4B-D