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An Heinrich Steffens

[Concept.]

Eine eigene Zufälligkeit gibt mir augenblicklich den Anlaß, Sie, theurer verehrter Mann, wieder einmal freundlich zu begrüßen. Ein Italiäner, Namens Bernard Castelli, präsentirt sich bey mir, ohne weitere Empfehlung, es findet sich daß er ein mailändischer Exul sey, dessen Gesinnungen und Handlungen ihn zu jener trüben Zeit aus dem Vaterlande getrieben, der [sich] sodann in Frankreich, England, den Niederlanden als Lehrer der italiänischen und französischen Sprache durchzubringen getrachtet. Dasselbe kommt er nun in Deutschland zu versuchen, und hat sein Augenmerk auf Breslau gerichtet.

Empfehlen kann ich ihn nicht, aber Sie, als Herzenskündiger, werden ihn bald erforschen; seine Gegenwart hat etwas Geistlich-Gesittetes, daß mich wohl von ihm denken ließ, welches denn auch diesen Brief entschuldigen mag und, wenn es nicht hinreichend wäre, durch den Zusatz einiges Gewicht erhalten möge: daß ich in späten Tagen mein Andenken wieder bey Ihnen erneuern und die Versicherung übersenden möchte, wie ich mit fortwährendem Antheil Ihrer gedenke und aufrichtig wünsche, alle Ihre Bestrebungen mögen einen glücklichen Ausgang gewinnen.

Nochmals um Verzeihung bittend und eilig diesen Fremdling abfertigend.

Weimar den 6. August 1830.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1830. An Heinrich Steffens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8E7D-E