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An Friedrich Carl Weyland

[Concept.]

Dem Verlangen, Ew. Wohlgeboren zum Eintritt in eine so wohl verdiente Stelle Glück zu wünschen und Sie zugleich an die angenehmen Augenblicke in Dornburg zu erinnern, sind Sie durch eine besondere Gefälligkeit zuvorgekommen, wodurch ich einen alten Wunsch auf das vollkommenste erfüllt sehe.

[279] Herr Baron Cuvier hat uns auf die wichtigen Documente, welche uns die Naturerzeugnisse der Vorwelt aufbewahren, nicht allein aufmerksam gemacht, sondern durch seine unermüdeten, über das Ganze sich ausbreiteten Leistungen zu genugsamer Wissenschaft gefördert. Weil nun aber Worte und Nachbildungen immer wieder auf die wirklichen Gegenstände hinweisen, so mußten meine Gedanken sich immerhin wo nicht nach den Originalen selbst, sondern auf gleichsam identische Gegenstände erstrecken.

Der große Naturforscher, welchem zugleich so viele Mittel zu Gebote stehen, daß was er angeregt kräftig zu befördern, hatte schon früher die Geneigtheit, mir in meinen eigentlich-nächsten Studien zu Hülfe zu kommen, wovon ich den Einfluß dankbar anzuerkennen habe. Nun aber will er, wie Sie melden, geneigt seyn, auch der öffentlich Anstalt, die mir nicht weniger am Herzen liegt, dieselbige Gunst zu erweisen und zwar in einem größeren Maaßstabe.

Möge der edle Mann versichert seyn daß die Vorkenntnisse, die unsre jungen Männern dadurch erlangen, sie eigentlich befähigen werden, bey einer Reise in die große Stadt dasjenige mehr zu bewundern und besser zu nutzen, was unter einer so vieljährigen entschiedenen Leitung für die Naturwissenschaften überhaupt und besonders auch in diesem Fache geschehen ist. Haben Sie die Güte, indem Sie den lebhaftesten Dank dafür aussprechen, auch den Theil [280] freundlich anzunehmen, der Ihnen daran mit vollem Rechte gebührt.

Hochachtungsvoll mich unterzeichnend.

Weimar den 15. März 1832.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1832. An Friedrich Carl Weyland. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8E9C-6