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An Friedrich Schiller

Wohin sich die arme Poesie zuletzt noch flüchten soll weiß ich nicht, hier ist sie abermals in Gefahr von Philosophen, Naturforschern und Consorten sehr in die Enge getrieben zu werden. Zwar kann ich nicht läugnen daß ich die Herren selbst einlade und auffordere, und der bösen Gewohnheit des Theoretisirens aus freyem Willen nachhänge, und also kann ich niemand anklagen als mich selbst. Indessen werden recht gute Dinge auf recht gute Weise in Anregung gebracht, so daß ich meine Zeit vergnügt genug hinbringe.

Loder hofft Sie Donnerstags zu sehen, Geheime Rath Voigt hatte, wie man sagt, auch nicht übel Lust, vielleicht machten Sie zusammen eine Partie und brächten Meyern mit. Sagen Sie mir aber doch hierüber etwas näheres mit den Boten, damit wir indessen unsere Einrichtung machen können.

Wenn Sie zu uns kommen so werden Sie viel Enthusiasmus für das Festum Saeculare finden, man hat wirklich einige gute Gedanken gehabt die vielleicht ausführbar sind.

Zur Helena haben sich einige gute Motive gefunden, und wenn ich ein Duzend Briefe die ich schuldig war, bey meinem hiesigen Aufenthalt los werde, so ist auch von der Seite was gewonnen.

[146] Ich wünsche gleiches zu allen Ihren Unternehmungen.

Jena am 18. Nov. 1800.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1800. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8EC2-E