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An Ottilie von Goethe

Da eine briefliche Antwort deine Frau Mutter wohl schwerlich vor ihrer Abreise erreichen möchte, so vermelde dir Folgendes: Ergreife ja die nächste Gelegenheit, der Frau Großherzogin zu sagen: wie sehr mich das durch deine Frau Mutter bewiesene gnädigste Andenken erfreut und gerührt hat, und wie es mir höchst wohlthätig ist, einem Local, welches sie begünstigt, soviel schuldig zu werden. Nach so großem Verluste hab ich mich immer glücklich zu nennen daß mir vergönnt war, von hier aus eine Lebensepoche zu datiren und mich dabey des höchsten Wohlwollens versichert zu halten.

Wegen des Briefs an Herrn v. Beulwitz habe ich dir meine Gedanken eröffnet; wir wollen die Sache ruhen lassen, in einiger Zeit wird eine Mittheilung wohl schicklich werden.

[304] Willst du mir von dem Mittwochsfeste nach deiner Art und Ansicht einige Kenntniß geben, so wird es mich erfreuen.

Dein Memorandenbuch enthält schöne Sachen, nur meist von der Nachtseite, und das will mir nicht zusagen. Indessen möge dir's überall wohlergehen.

Hier muß ich schließen, da ich eine Gelegenheit finde, Gegenwärtiges fortzusenden.

treu gesinnt

Dornburg den 1. September 1828.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1828. An Ottilie von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8ED2-A