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An Johann Friedrich Rochlitz

Ew. Wohlgebornen

bin so frey das Exemplar für Herrn Doctor Kapp zu übersenden. Ist es gebunden, so erbitte mir die Anzeige des Kostenbetrags. Sie hätten ja wohl die [270] Gefälligkeit bey Dr. Kapp anzufragen, ob Sie es in Leipzig lassen oder ihm nach Dresden schicken sollen. Ich schreibe ihm alsdann auf alle Fälle selbst. Bis dahin kann ich wohl auch etwas näheres von dem Schicksal unsers Theaters und Ihrer Antigone schreiben. Eins scheint mir unerläßlich, daß Sie sich nun auch die gleiche Mühe mit Ödipus, und Ödipus auf Colonus geben: denn eigentlich thut Antigone nur den vollkommenen Effect in Gefolg von jenen beyden Stücken. Sie könnten, um sich ein Stück Arbeit zu ersparen, die Solgersche Arbeit zum Grunde legen und diese nur deutschen Ohren mehr annähern. Doch davon läßt sich weiter sprechen wenn wir erst dazu kommen, Antigone voraus aufzuführen. Ich wünsche recht wohl zu leben und bitte meines Antheils und Danks gewiß zu seyn.

Weimar den 26. December 1808.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1808. An Johann Friedrich Rochlitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8F35-6