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An Johann Gottfried Herder

Da wie ich höre ein Rescript an das Oberkonsistorium die Schulverbesserung betreffend nach deinen Vorschlägen ergangen; so will ich, dem guten Exempel deiner Hausfrauen zu Folge, meine pädagogischen Wünsche für das Jahr 86 nicht länger bey mir behalten.

1) Ersuche ich dich deinen Plan auf die Militar[156] Schule zu erstrecken, und darüber nach Belieben zu schalten.

2) Wünschte ich du dirigirtest mit einem Finger die Erziehung der Mandelslohs. Erst waren sie bey Herzen wie die Schweine, iezt sind sie bey Lossius wie die Schafe, und es will nichts menschlichs aus den Knaben werden.

3) Empfehle ich dir Ernst Stein und wollte du nähmst auch einmal Fritzen vor. Damit man die Zukunft einleitete und vorbereitete. Ich will dir über beyde meine Ideen sagen, da ich aber selbst nichts weis, verstehe ich mich auch nicht draus was andere und besonders Kinder wissen sollen.

Ist dir's recht; so sende ich dir den Kriegs Registrator Seeger, um dich wegen der zwey ersten Punckte in forma ersuchen zu lassen, damit ich was zu den Ackten kriege. Lebe wohl.

Vhß. d. 6. Jan. 86.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1786. An Johann Gottfried Herder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8F60-4