20/5753.
An den Herzog Carl August
Die Propositionen, welche die Hackertschen angeblichen Erben in ihrer jüngsten Eingabe gemacht haben, sind schlechterdings nicht von der Beschaffenheit, daß ich mich darauf einlassen könnte.
Ich habe mich daher entschlossen, aller Ansprüche auf die Hackertschen Papiere mich zu begeben und überreiche also Ew. Herzoglichen Durchlaucht beygehen die aus Italien mir zugesendeten Hackertschen Papiere versiegelt, mit der unterthänigsten Bitte:
dieselben den Personen, die zu den Eigenthumsrechten auf solche sich gehörig legitimiren werden, aushändigen zu lassen.
[369] Ich bemerke dabey, daß der verstorbene Hackert in seinem Testamente fünf Erben, und unter diesen seinen Bruder Georg, genannt hat.
Soviel ich weiß, ist dieser vor ihm unverheirathet, also ohne eheliche Descendenz, verstorben. Ob aber die gegen mich implorirenden Dorothea Hackert und Consorten dieselben sind, deren in dem Hackertschen Testamente Erwähnung geschiehet, kann ich nicht sagen, ich für mein Theil bezweifle es nicht, ich wünschte aber doch auch dagegen sicher gesetzt zu seyn, daß ich nicht noch einmal in Anspruch genommen würde.
In tiefster Ehrerbietung verbleibe ich
Weimar
Ew. Herzoglichen Durchlaucht
unterthänigst treugehorsamster
Johann Wolfgang von Goethe.