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An Carl Gustav Carus

Ew. Wohlgeboren

verfehle nicht zu vermelden, daß Herr Hoym aus Dänemark seiner Zeit glücklich angekommen und ich ihn, da ich mir es eben zumuthen konnte, eine kurze Zeit, gesprochen; ich habe an ihm einen ganz wackern jungen Mann gefunden, und unser Hofrath Meyer, der ihn öfter gesehen, gibt ihm auch das beste Zeugniß und hat ihn gewiß in seinem Fache gefördert.

Für Ew. Wohlgeboren Theilnahme an meiner Wiedergenesung danke zum allerbesten; bey meinem Wiedereintritt in's Leben erfreut ich mich doppelt und dreyfach derjenigen Männer, welche auf so trefflichem Weg sind, und fand es höchst wünschenswerth, noch eine Zeitlang in ihrer Nähe zu verweilen und Zeuge von ihren Fortschritten zu seyn.

Zugleich sey mir eine Anfrage erlaubt, ob die den 12. März von hier abgegangene, für die Morphologie[13] bestimmte Zeichnung richtig zu Ihnen gelangt ist, und ob ich hoffen kann, die erbetene Kupfertafel bald zu erhalten? Der verdienstvolle Aufsatz ist abgedruckt, und die Hefte gehen ihren gemessenen Schritt vorwärts.

Sehr gern würde ich ein Trinkglas, wie Sie bey mir gesehen, überlassen, wenn noch eins vorräthig wäre; das vorgezeigte ist mein letztes; sie sind überhaupt seltener, als ich anfangs dachte; bey meinem vorjährigen Aufenthalt in Böhmen konnte keins erlangen. Indessen sende nächstens auf eben die Weise getrübte Glasscheiben, welche dieselben Phänomene, nur nicht mit solcher Anmuth, vor Augen bringen; ich füge noch einige Bemerkungen alsdann hinzu.

Der ich mich auf's neue zu fortdauerndem wohlwollenden Andenken, so wie zu gelegentlicher Mittheilung schönstens empfohlen haben will.

ergebenst

Weimar den 14 April 1823.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1823. An Carl Gustav Carus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8F81-7