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An Carl Ludwig von Knebel

So nahe bey dir, verehrter Freund, vorbey zu fahren, habe ich kaum über mich vermocht; meine Rückkehr jedoch war dießmal so verklausulirt, daß ich vorwärts mußte, ohne mich lange zu besinnen. Weller gab mir Zeugniß von eurem Wohlbefinden und ein Blick in die Bibliothek, wo alles so gar löblich und ordentlich zu sehen war, machte mir mein kurzes Stillhalten höchst erfreulich.

Hier hab' ich alles wohl und munter gefunden und wünsche nur kurze Zeit im Stillen zu leben, weil denn doch der letzte Sturz, zu Anfang Septembers, mich zur Aufmerksamkeit anregt, obgleich der Arzt, dem ich in diesem Falle gern glaube, versichert, es sey zum Heil gewesen.

Dem lieben Bernhard, den ich nun schon als einen großen Menschen behandele, sende ich Schreibevorschriften, wie in Prag Jedermann schreibt. Wenn er sie nur vor Augen hat, so wird sich's schon eindrücken, wie er einmal die Feder führen soll.

[287] Und hiermit düe dießmal mich Allen zum schönsten empfehlend.

Weimar den 19. September 1818.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8FC0-A