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An Christian Heinrich Schlosser
[Concept.]
Der Überbringer des Gegenwärtigen ist Herr Kühnlen, vormals Capellmeister des Badner und Presburger Theaters, ich lege der beliebten Kürze wegen die Abschrift seines Billets bey, wodurch er sich mir, von vielen Seiten empfohlen, ankündigte.
Da er ein sehr bescheidener und denkender Künstler ist, so getrau ich mir Ihnen denselben zu empfehlen, Sie werden als Kunstfreund einige Stunden mit ihm angenehm zubringen und ihn durch Bemerkungen und Rath zu fördern die Gefälligkeit haben. Wegen seines Gesuchs am Frankfurter Theater würden Sie seine Schritte im Allgemeinen wohl gefällig dirigiren, und mir geneigte Nachricht wie es ihm ergangen ertheilen.
Körperliche, Geists- und Geschäftszustände haben mich einige Zeit gehindert in die Ferne zu schauen und zu wirken und ich versäumte sogar beyliegendes Blättchen Ihrem Herrn Bruder zurückzusenden.
Der Druck des 2. Rhein- und Maynhefts beginnt nun, haben Sie Zeit und Lust mir zu melden was Sie das Jahr von jenen frommen Wünschen des ersten Heftes in Erfüllung gehen sehen, so würde ich davon Gebrauch machen können. In den preußischen Provinzen, hör ich, hat man sich gerührt, in Frankfurt wird sich wohl die neue Verfassung erst [256] consolidiren müssen. Leben Sie recht wohl und gedenken mein auch im neuen Jahr mit den theuren Ihrigen in Freundschaft und Liebe.
Weimar d. 7. December 1816.