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An Charlotte von Schiller

Mit einigem Widerstreben vermelde ich Ihnen, verehrte Freundinn, daß ich diesen Winter in meiner kleinen Loge den Einsiedler spielen muß. Ich würde dieses jedoch nicht ausführen können, wenn ich Ihnen nicht einen besseren Platz als den bisherigen anzubieten wüßte. Es ist der Sessel an der Säule der herrschaftlichen Loge, wo ich so manchen vergnügten Abend in Ihrer Nähe zubrachte. Sie haben auf diesem Platz den Vortheil, gut zu sehen, nicht gesehen zu werden und die lieben Ihrigen bey Sich versammeln zu können.

[166] Da jedoch, bey der sich immer vermehrenden Anzahl der Abonnenten der Zudrang nach Plätzen in den Logen sehr stark ist; so wünschte ich daß Sie schon heute von diesem Sessel Besitz nehmen möchten. Die nöthigen Ordres sind gegeben und ich wünschte nur daß die Einrichtung zu Ihrer Zufriedenheit gereichen möge. Mich Ihrer freundschaftlichen Gesinnung bestens empfehlend

d. 21. 1811.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1811. An Charlotte von Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8FEE-6