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An Johann Friedrich Cotta

Ew. Wohlgeb.

freudliche Sendung habe zu rechter Zeit erhalten und verfehle nicht dagegen baldigst zu erwiedern: daß ich nach vollendeter Cur, leider, meinen Weg nach Norden gleich wieder antreten muß, welches mir umso mehr leid thut, als ich das Vergnügen nicht hatte Sie Ostern bey uns zu sehen, und doch über so manches zu sprechen wünschte was für Briefe nicht geeignet ist.

[10] Die Rechnung fand ich nicht beygelegt, den Contrackt sende von meiner Seite vollzogen zurück, mit einer Bemerckung zu No 5. In der Anzeige habe ein einziges Wort verändert.

Sehr angenehm ist es mir daß meine Mittheilungen in's Morgenblat mit Ihren Wünschen übereintreffen und daß der Herr Redackteur den Aufsätzen für gute Nachbarschaft sorgt. Hierbey folgt abermals ein Beytrag, nächstens noch einiges das sich anschließt. Auch etwas freundliches will ich auf die Nachricht von der Aufführung des Götz in Dresden erwiedern.

Bey der jetzigen Stimmung der Theater ist es der Mühe werth fördernd einzugreifen. Ich habe noch manches im Sinne wie man nach und nach immer mehr in's Ganze wircken kann. In Berlin hat man Epimenides zum drittenmal ausgeführt. Kosten und Sorgfalt welche darauf verwendet worden stehen im Gleichgewicht und geben einen Maasstab für folgendes. Diesmal nichts mehr als meine aufrichtigsten Wünsche.

Wiesb. d. 15. Jun.

Goethe.
1815.

Zugleich gehen ab.
1) Contrackt.
2) Anzeige.
3) a) zu Schillers und Ifflands Andencken.
b) Nachspiel zu den Hagestolzen.

[11] Contract.

Der Herr Geh. Rath von Goethe zu Weimar überläßt Herrn Dr. Cotta in Stuttgard die abermalige Ausgabe seiner Werke, und zwar wird folgendes bestimmt und bedingt:

1) Die Zahl der Bände wird auf zwanzig festgesetzt, den Inhalt derselben weiset beyliegendes Verzeichnis.

2) Sie erscheinen in fünf Lieferungen, je von acht zu acht Monaten.

3) Das Verlagsrecht wird bis Ostern 1823 zugestanden, nach Ablauf dieses Termins behält der Herr Verleger das Vorrecht vor anderen unter gleichen Bedingungen.

4) Der Verfasser bedingt sich dagegen die Summe von

Sechzehntausend Thalern sächs.

5) Die Zahlungs Termine sind bey jeder Lieferung
Drey tausend Thaler –
bey der letzten Lieferung
Vier tausend Thaler

Was der Herr Verfasser von diesen Zahlungen nicht bezieht bleibt gegen 5 pr. Cent jährl. Interessen, und halbjährige, jedem Theil freystehende Auskündigung stehen.

6) Die Zahl der Exemplarien bleibt wie bey den bisherigen Verlagsartikeln auf 44 festgesetzt, wovon 20 Velinpapier, 24 auf Schreibpapier.

Wiesbaden d. 15. Juni 1815.

J. W. v. Goethe.


[12] ad 5) Der erste Zahlungstermin trifft mit dem ersten Ablieferungstermin, also Ostern 1815 zusammen, sodann werden die Zahlungstermine von acht zu acht Monaten gerechnet.

eod.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8FF4-7