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An Friedrich Jacob Soret

Damit Sie theuerster Mann, doch auch einmal mit Augen schauen, wie unsre mühselige Arbeit sich im Reinen ausnimmt, so sende die sieben ersten Aushängebogen, welche, wie mich dünkt, uns freundlich genug anblicken.

An Ihrer Übersetzung einiger Stellen glaube ich bemerkt zu haben, daß ich mich im Original nicht deutlich genug ausgedrückt, deshalb ich hüben und [80] drüben etwas unternahm, welches wir bey der Revision noch besprechen können.

Die Rückseite der Medaille ist außerordentlich schön gerathen, ich will sie nur noch Meyern zeigen, und alsdann werden Sie geneigt seyn, unsern Dank für die Bemühung auszusprechen.

Die wunderlichen Büchlein kommen dankbar zurück. Die kleinen Wallfahrt mit jungen Männern gibt Zeugniß, daß der Künstler eigenthümliche Gegenwart mit Geist aufzufassen weiß. In den carrikirten Romanen sind bewundernswürdig die mannichfaltigen Motive, die er aus wenigen Figuren herauszulocken weiß; er beschämt den allertüchtigsten Combinationsverständigen, und es ist ihm zu seinem angebornen, heitern, immer zur Hand bereiten Talente Glück zu wünschen.

Soviel für dießmal, wobey ich wohl aussprechen darf, daß, so angenehm es mir seyn sollte, Sie zunächst wieder zu sehen, ich doch immer wünsche, Sie möchten sich dieser Jahreszeit ja nicht risquiren.

treu ergeben

Weimar den 10. Januar 1831.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1831. An Friedrich Jacob Soret. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8FF5-5