6/1736.

An Carl Ludwig von Knebel

Endlich ist mit heutiger Post der Wilhelm abgegangen, und ich empfehle ihn dir und deiner Frl. Schwester zu Gunsten. Wenn ihr ihn gelesen habt; so schicke ihn meiner Mutter. Ich habe ein Kästgen dazu machen lassen um das Packen zu erleichtern.

Das Geld für die Kupfer habe ich Bertuchen vor einiger Zeit gegeben, wenn er von Leipzig zurückkommt will ich es erinnern und auch des Feuerzeugs gedencken. Was du mir von einem kleinen Besitzthum sagst das du dir wünschest versteh ich nicht ganz. Auch werde ich niemand, der nicht von der Erde gebohren ist rathen, sich mit der Erde einzulassen. Es ist schweer ihr etwas abnehmen und thörig ihr noch gar hingeben. Das letzte thut ieder der nur einige Immagination zum Feldbau und zur Landwirthschafft bringt. Der gute Stein ist ein trauriges Beyspiel.

[163] Ich bin heute eben nicht schreibseelig um dir viel zu sagen. Einsiedel hat angefangen seine Sachen drucken zu lassen. Seckendorfs Rad des Schicksaals ist auch herausgekommen. Lebe wohl behalte mich lieb und schreibe mir etwas über Wilhelm.

d. 19ten May 83.

G.


Ungern hör ich daß die Büste der Herzoginn zerbrochen ist. Man hat alle mögliche Sorgfalt beym Packen angewendet. Mich freut daß dir dieses Bild lieb und werth ist, wir haben viel Plage damit gehabt, und ich hätte gern noch länger daran arbeiten lassen. Mich dünckt auch es sey gar schön und liebreich.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1783. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9032-1