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An die Hoftheater-Commission

Vorstehendes hat allerdings zwey Seiten. Die Ansicht des Amtmanns ist nicht ohne Grund und die Lauchstädter können freylich wünschen, daß wir bey einer Anstalt die auf unsren Vortheil angesehen ist, auch an den ihrigen denken.

Daß beyderseitige Vortheile nach dem Vorschlage des Herrn Rath Kruse zu verbinden seyn möchten, glaube ich selbst: denn dem Weimarischen Publicum wird ein allzulange fortgesetztes Schauspiel eher lästig als erfreulich, und ich sollte daher denken, daß nicht viel zu riskiren wäre, wenn man früher sich nach Lauchstädt begäbe, und trete daher, wie gesagt, der Gesinnung des Herrn Rath Kruse bey, ob ich gleich wohl weiß, daß in solchen zweifelhaften Dingen eine Entschließung schwer zu fassen ist.

Ich verfehle nicht, zugleich zwey Briefe des Herrn Oberbergrath Reil beyzulegen. Auf den ersten habe ich entschuldigend, auf den zweyten gar nicht geantwortet, weil man es auch nicht zu erwarten schien. [241] Ich übergebe sie zu den Acten, und damit Herzogl. Commission nicht ohne Kenntniß dieses neuen Ansinnens bleibe.

Jena den 20. April 1810.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An die Hoftheater-Commission. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9054-6