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An Sulpiz Boisserée
Weimar, 5. März 1816.
Schon vor einiger Zeit ist ein Packet an Sie unter Dr. Ehrmanns Addresse nach Frankfurt abgegangen, dem ich Gegenwärtiges nachsende. Die gedruckten Blätter bezeugen daß das Heftlein zum Buchbinder ist, nachdem es länger als billig unterwegs aufgehalten worden. Demohngeachtet ist mir der Abschluß ein Wunder, bedenkend, was alles dazwischen trat. Nur noch ein wenig Geduld und es soll persönlich aufwarten.
Die Blätter der köstlichen Mappe enthalten schon mancherley Talismane, aber auch Abraxas, wie Beylage bezeugt.
Soviel für dießmal, mit dem Heftlein schreib ich mehr.
Die Domrissen sind nach Berlin abgegangen. Was ich über die Negotiation denke, wodurch man Sie nach Norden ziehen will, wissen Sie selbst. Wer unter dem 50. Grade leben kann, verläßt seine Stelle nur leichtsinnig oder aus Noth. Ich wünsche, daß [284] Sie mir einen der Umrisse der Veronica aufziehen und nach dem Gemälde coloriren, auch da, wo es nöthig wäre, verbessern lassen. Ich würde, wenn das Publicum versorgt ist, die Platte sorgfältig revidiren und dergestalt wieder herstellen lassen, daß Abdrücke davon immer ein angenehmes Geschenk wären. Wie leicht könnte man einen Theil coloriren lassen und so wäre es noch artiger.
Auch müssen wir nun, nach Austheilung des 1. Hefts, hören und horchen, denken und bedenken, damit das 2. erst recht wirksam werde. Leben Sie recht wohl, grüßen Sie alles, und schreiben mir bald.
G.