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An Johanna Maria Melber

[Concept.]

Ihren lieben Brief, theuerste verehrte Tante, zu erwidern giebt mir einen höchst erfreulichen Augenblick. Ich sehe Ihr gesundes Alter gesegnet mit allerley Gutem, was Ihnen aus den lieben Ihrigen entspringt, und die Dauer Ihres Lebens giebt uns einen Begriff von Dauer des Wünschenswerthesten.

Meine gute Schwiegertochter hat mich mit einem zweyten gesunden, tüchtigen Enkel beschenkt; sie aber hat von ihrer Lebenskraft dabey soviel zugesetzt, daß die Großvaterfreude sehr gemäßigt wird. Sie ist ein gar zu liebes, angenehmes Glied der Familie, als daß man sich ohne sie denken möchte.

Leben Sie tausendmal wohl, grüßen Sie die theuren Ihrigen sämmtlich zu guter Stunde und lassen uns allzusammen auf dem Erdenrund so lange verbleiben, als es der Natur und Gott gefällt, treulich in Liebe.

Jena den 27. September 1820.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An Johanna Maria Melber. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9131-0