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An Carl Ludwig von Knebel

In Hoffnung, daß der bildliche Besuch eines treuen Freundes auch am Nachhefte der erfreulichen Tags wohl werde empfangen seyn, übersende Beykommendes, mit der Versicherung, daß mir in den letzten Tagen nichts Erfreuliches vorgekommen als deine Wiederherstellung. Möge sie dauerhaft seyn und durch keinen Zwischenfall getrübt werden.

Aufrichtig aber muß ich gestehen, daß ich unsere morgendlichen Spazierfahrten gar sehr vermisse; der treffliche Meyer ist gar nicht wohl, mein Sohn beschäftigt, so wie auch Riemer seine Stunden zusammenhalten muß. Fräulein Ulrike ist nach Berlin, meine Schwiegertochter bewegt sich in ihrem Kreise, und so steht man denn mitten in der Christenheit ganz allein; da nehm ich denn manchmal einen Enkel mit, der aber noch nicht so sittig und gefügig ist wie Bernhard.

Mögest du im Kreise der Deinen dieses Jahr gesund und vergnügt beschließen, damit wir das folgende, wie es Götter und Dämonen vergönnen, froh und thätig anfangen mögen.

treulichst

Weimar den 1. December 1821.

Goethe. [195]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-913B-B