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An Johann Christian Kestner
[Wetzlar, 8. August 1772.]
Morgen nach fünf erwarte ich Sie, und heute – Sie könnten's vermuthen, so viel sollten Sie mich schon kennen – heute war ich in Atspach. Und morgen gehen wir zusammen, da hoff ich freundlichere Gesichter zu kriegen. Inzwischen war ich da, hab Ihnen zu sagen dass Lotte heute Nacht sich am Mondbeschienenen Tahl innig ergötzt, und Ihnen eine gute Nacht sagen wird. Das wollt ich Ihnen selbst sagen, war an Ihrem Haus, in Ihrem Zimmer war kein Licht, da wollt ich nicht Lärm machen. Morgen früh trincken wir Caffee unterm Baum im Garbenheim wo ich heute zu Nacht im Mondschein ass. Allein – doch nicht allein. Schlafen sie wohl. Soll ein schöner Morgen seyn.