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An Johann Friedrich Cotta
Ew. Hochwohlgeboren
haben, wie ich von Herrn Doctor Sulpiz Boisserée vernehme, am 20. März meine Sendung mit den für[1] den Moment nöthigen Expeditionen erhalten, wogegen ich einer gefälligen Erwiderung entgegensehe.
Indessen sind die Ostern vorüber gegangen, und ich finde mich in dem Fall, in dem Lauf des gegenwärtigen Monats Verpflichtungen zu erfüllen, welche ich in Betracht der contractmäßig zu erhebenden Summe des ersten Termins von 7500 Thalern eingegangen bin. Ich habe daher die Herren Frege & Comp. ersucht eine auf Dero Buchhandlung in Stuttgart gestellte Assignation von 1500 Thalern zu honorieren, welches sie auch zu thun gefällig gewesen.
Nun ergeht daher das geziemende Ansuchen, Ew. Hochwohlgeboren wollen obgedachte Summe von 7500 rh. an genanntes Haus baldgeneigt anweisen, damit jene Vorzahlung erstattet werde und ich zugleich über das übrige disponiren könne.
Die erste Lieferung steht dagegen zur Absendung bereit, ich schicke sie, wenn Sie nichts anderes zu verfügen belieben, mit der fahrenden Post gegen Sicher schein, in Hoffnung und Überzeugung, daß nunmehr das wichtige Geschäft, nach glücklichem Beginnen, eine erwünschte Folge haben möge. Der ich mich in vollkommenster Hochachtung die Ehre habe zu unterzeichnen
Ew. Hochwohlgeb.
gehorsamsten Diener
J. W. v. Goethe. [2]