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An Carl Ludwig von Knebel
Deinem lieben ausführlichen Brief kann ich nur in kurzer Erwiderung heute begegnen. Zum neuen Jahre geht es etwas bunt um mich her. Die Nachricht, daß mein Sohn die ältere Fräulein von Pogwisch heirathet, wird schon zu dir gelangt seyn. Es ist der Wille der beiden jungen Leute, die schon längst einander wohlwollten. Ich hatte mir schon früher erwartet, daß es ernstlicher werden müßte, und jetzt ist es gerade die schicklichste Zeit. Jedermann übersieht leicht, daß durch diese Verbindung gar manche gute und angenehme Verhältnisse angeknüpft [303] werden. Hof und Stadt scheinen zufrieden und so mag es denn gewagt sein.
Daß es dir wohlgeht, meldet mir dein Brief; auch Ziegesar erzählte mir das Heiterste. Grüße die lieben Deinigen, habe Dank für das Nürnbergische Gebackne und gedenke mein.
Weimar d. 2. Jänner 1817.
G.