19/5098.

An Johann Friedrich Cotta

Auf Ihre Anfrage, werthester Herr Cotta, ob man nicht unserm Schiller ein Trauerdenkmal auf dem deutschen Theater setzen sollte, kann ich gegenwärtig nur so viel sagen, daß ich auf mannigfaltige Weise dazu aufgefordert bin. Nach meiner Überzeugung soll die Kunst, wenn sie sich mit dem Schmerz verbindet denselben nur aufregen, um ihn zu mildern und ich werde in diesem Sinne weniger das was wir verloren haben, als das, was uns übrig bleibt, darzustellen suchen.

Mein Plan ist gemacht und ich hoffe ihn nächstens auszuführen; doch müßte ich keinen Termin zu bestimmen. Gelingt es mir eine der Aufgabe nicht ganz unwürdige Arbeit hervorzubringen; so bin ich wohl geneigt, solche auch andern Theatern abzulassen, [7] und würde zu diesem Zweck Manuscript und Partitur Ihnen mit Vergnügen zustellen. Ich wünsche bald mehr sagen zu können, indessen aber zu vernehmen, daß Sie glücklich nach gekommen sind.

Weimar den 1. Juni 1805.

Goethe.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1805. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-91F9-1