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An den Großherzog Carl August
Ew. Königlichen Hoheit
mit dem wundersamen Pflanzengebilde aufwarten zu können, hatte schon längst die Hoffnung, wozu sich in der neuen Zeit die Furcht gesellte, die eintretende Winterjahrszeit könnte bey'm Transport schädlich seyn; um desto mehr erfreut es mich, diese Naturseltenheit glücklich angelangt und gnädig aufgenommen zu wissen.
Sodann vermelde daß in diesen Tagen ein auserlesenes Exemplar der Poisserée'schen Steindrücke von Stuttgart abgegangen, ingleichen die ersten Musterblätter von den Domkupfern, welche nach ihrer Ankunft sogleich vorzulegen nicht ermangeln werde.
Möge die gegenwärtige akademische Krisis diesem freylich immer etwas fieberhaften Körper zu dauerhafter Gesundheit gedeihen, woran ich nicht zweifle, da man in solchem Falle Veranstaltungen treffen wird, die gewiß für eine geraume Zeit, bis andere Umstände eintreten, höchst ersprießlich sind.
[220] In dem Diamant-Handel bin noch nicht vorgerückt und ersuche, bey dem geringsten Gebot zu verharren, für welches sie denn Höchst Denenselben angenehm seyn könnten.
Zum Schluß unterlasse nicht anzuzeigen, daß der geschickte Glasbläser in Jena und in Döbereiners Haus sich befindet und dem Chemiker wie dem Physiker nützlich, zart und zierlich entgegen arbeitet. Vielleicht haben Höchst Dieselben etwas an ihn zu befehlen oder zu bestellen.
Weimar den 4. December 1822.