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An Carl Ludwig von Knebel

Indem ich dir, mein Theurer, für dein freundliches Schreiben den schönsten Dank sage, gestehe ich gern, daß es mich höchlichst freut, wenn die malerischen und rednerischen Darstellungen dieser Tage allgemein gut aufgenommen worden. Sie haben mich ganzer sechs Wochen gekostet und die Vorbereitungen dazu sind nicht ohne Mühe, ja nicht ohne Leiden gewesen.

Die Tableaux gingen nur zu schnell vorüber, sie machten aber wirklich einen höchst bedeutenden Effect. Die Composition und Beleuchtung der Malerey, in Verbindung mit der Wirklichkeit, hat etwas Einziges und die Wirkung ist um so größer, als der Maler selbst ja nach wirklichen Modellen und nach bekleideten Gliedermännern arbeitet, um sich dieser Wirklichkeit mühsam zu nähern, die wir hier, ohne große Anstrengung, hervorbringen.

[286] Glücklicherweise ist die Rede eher überlieferbar. Du sollst davon sobald als möglich eine Copie sehn. Die Feyer selbst war sehr anständig und wohl zusammenhängend.

Zu den unschädlichen Wasserscenen wünsche ich Glück und möchte wohl einer Mondscheinnacht bey wohnen. Grüße die Deinen wie die Meinen und sey diesen freundlich.

Ich komme sobald als möglich.

Weimar den 20. Februar 1813.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1813. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-92A7-2