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An Johann Christian Kestner

[Frankfurt, Mai 1774.]

Ist mir auch wieder eine Sorge vom Hals. Küsst mir den Buben, und die ewige Lotte. Sagt ihr ich [158] kann mir sie nicht als Wöchnerinn vorstellen. Das ist nun unmöglich. Ich seh sie immer noch wie ich sie verlassen habe, (daher ich auch weder dich als Ehmann kenne, noch irgend ein ander Verhältniss als das alte, – und sodann bey einer gewissen Gelegenheit, fremde Leidenschaften aufgeflickt und ausgeführt habe, daran ich euch warne, euch nicht zu stosen.) Ich bitte dich lass das eingeschlossne Radotage bis auf weiteres liegen, die Zeit wirds erklären. Habt mich lieb, wie ich euch, so hat die Welt keine vollkommnern Freude.

G.


Mein garstig Zeug gegen Wieland macht mehr lärm als ich dachte. Er führt sich gut dabey auf wie ich höre, und so binn ich im Tort.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1774. An Johann Christian Kestner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-92F6-E