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An Heinrich Ludwig Verlohren
Ew. Wohlgeb.
erlauben, daß ich auch einmal von Carlsbad aus mich nach Ihrem Wohlseyn erkundige und einen kleinen Auftrag zu gefälliger Besorgung hinzufüge.
Ich habe nämlich schon am 29 März Herrn v. Kügelgen in Dresden ersucht, mir eine Partie Ölfarben und einige andere, zur Ölmalerey gehörige Bedürfnisse gefällig anzuschaffen und mir solche nach Weimar zu senden. Auch legte ich ein Billet an Ew. Hochwohlgeb. bey, mit dem Ersuchen, jene Auslage einstweilen zu erstatten. Da ich bey meiner Abreise von dort weder die Sendung noch Nachricht deshalb erhalten hatte, so schrieb ich den 24. April an Dlle Seidler, welche sich gegenwärtig in Dresden befindet, mit Bitte diese Angelegenheit, welche mir von einiger Bedeutung ist, zu fördern und mir von dem, was darin geschehen, hierher Nachricht zu geben.
[32] Da ich aber auch von dieser Seite bisher nicht vernommen, und mir auch von Hause nichts zugegangen, daß die Farben angekommen; so nehme ich mir die Freyheit Ew. Hochwohlgeb. zu ersuchen, einige Erkundigung einzuziehen, um zu erfahren, wodurch Erfüllung meines Wunsches verspätet, oder wohl gar vereitelt worden. Eine gefällige Nachricht deshalb trifft mich in Carlsbad bey den drey Mohren.
Der ich mich zu geneigtem Andenken empfehle und die Ehre habe, mich mit besonderer Hochachtung zu unterzeichnen.
Carlsbad den 3. Juni 1812.