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An Johanna Fahlmer

Liebe Tante. Schreibt mir und liebt mich. Sorgt nicht für mir. Ich fresse mich überall durch wie der Schmirmer[?] sagt. Jezt bitt ich euch beruhigt euchein vor allemal, der Vater mag kochen was er will, ich kann nicht immer darauf antworten nicht immerdie Grillen zurecht legen. Soviel ists: Ich bleibe hier, hab ein schön Logis gemieth, aber der Vater ist mirAusstattung und Mitgift schuldig das mag die Mutter nach ihrer Art einleiten, sie soll nur kein Kind seyn, da ich Bruder und alles eines Fürsten bin. Der Herzog hat mir wieder 100 Dukaten geschenckt. Gegeben Wie ihr wollt – ich bin ihm was ich ihm seyn kann, er mir was er seyn kann – das mag nun fortgehn wie und so lang das kann. Ich bin noch allerley Leuten schuldig das thut mir [37] nichts – Aber die Mutter soll nur ihre Schuldigkeit thun, und sehn was auf den Vatermöglich ist ohne sie zu plagen! – Wenn sie allenfalls Geld braucht und kanns vom Vater nicht haben: so will ichs ihr schicken.

[Weimar] d. 6. Merz [1776.]

G.

Das Guld[!] für die Federn schick ich nächstens.
[38]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1776. An Johanna Fahlmer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9359-A