13/3815.

An Christiane Vulpius

Ich schicke dir hiermit einen Aufsatz, wie es mit Quartier und Bewirthung bey der Roßlaer Gutsübergabe gehalten werden soll, der Bauverwalter wird weiter mit dir darüber sprechen.

Ich habe gleichfalls einen Zettel beygelegt, worauf du meine Gäste verzeichnet siehst, wenn dir noch jemand einfällt, so darfst du mir es nur schreiben.

Herrn Prof. Meyer, dächt ich, lädest du auf Johannis hinaus, denn bey der Übergabe wird schlechte Lust seyn.

Von Herrn von Wolzogen lässest du noch Franzwein holen, er wird dir etwa 30 Bouteillen schicken, thue von denen die noch vorräthig sind so viel dazu daß es 50 werden, diese giebst du sämmtlich der Fischern mit, so wie auch die 12 Nösel Desertwein, für welche hier der Zettel an die Kellerey mitfolgt. Was den Sonnabend übrig bleibt wird euch Sonntag [179] zu statten kommen. Fischers sorgen also für alles, wie das beyliegende Blatt näher ausweist, was die Bewirthung meiner Gäste betrifft, und du berechnest dich nachher mit ihnen.

Ich wünsche daß du mir mit der nächsten Post schriebst oder mir allenfalls einen Boten schicktest wenn du noch etwas besonderes zu erinnern hast, sonst mag es bis den Mittwoch anstehen.

Schreibe mir auch, ob eure Erfurter Lust auch lustig abgelaufen ist.

Um übrigens vom künftigen zu reden, so denke ich Sonnabend den 30. wieder in Weimar zu seyn, ich bleibe alsdann so lange bis wir zusammen herüber gehen.

Lebe indessen recht wohl, grüße das Kind und halte alles in guter Ordnung.

Schicke mir mit den Botenfrauen etwa noch ein halb Duzend Flaschen Pyrmonter.

Jena am 17. Juni 1798.

G.


Bey der Übergabe verspreche ich dir als bloser Zuschauer zu erscheinen, und mich nichts anfechten zu lassen, welches mir um so leichter werden wird als ich Rühlemann zum Beystande habe.

Lebe übrigens recht wohl. Mittwochs hörst du noch von mir und Sonntags findest du ein Briefchen in Rosla.

Lebe recht wohl und küsse den Kleinen.

[180] Herrn Bauverwalter giebst du mein stählernes Siegel das auf meinem Schreibtische liegen wird, wenn es eingeschlossen seyn sollte so brichst du das eingesiegelte Schlüsselchen auf.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9372-0