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An Charlotte von Stein

Nachdem ich mich schon ausgezogen und in die beste Bequemlichkeit gesetzt habe, fühle ich erst wieder [37] recht daß ich zur Einsamkeit verurteilt bin und daß mir die Nähe des lieben Herzens fehlt dem ich mich so gern und so alleine mittheilen kann. Wie möcht ich mit dir über meinen heutigen Tag sprechen, der so unbedeutend er ist, doch Bedeutung und Lehre für mich genug hat. Gute Nacht meine Beste ich will sehn vor Schlafen gehn noch einige Stanzen vorzuarbeiten. Lebe wohl. Liebe mich und glaube daß ich immer mit ganzer Herzlichkeit dein gehöre.

d. 2. Apr. 1785.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1785. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-93AB-1