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An Christiane Vulpius

Hierbey erhältst du, mein liebes Kind, einen Brief an den Mahler Hoffmann nach Kölln. Du lässest, wie wir abgeredet haben, das Kästchen das in meiner Hinterstube liegt, in Wachstuch einnähen und lässest die gleichfalls beyliegende Addresse, welche mit der auf[50] dem Brief völlig gleichlautend ist, auf das Wachstuch nähen. Da das Kästchen frankirt werden muß, und es eine Sache ist die den Schloßbau angehet, so könnte der Bauinspector Steffany solches auf die Post schicken und selbst frankiren. Wolltest du mir die Samtweste und außerdem noch ein Paar leichte ordinäre Westen schicken, weil es für die dicken Westen jetzt zu warm wird. Sonst weiß ich nicht viel zu sagen als daß es mir ganz leidlich geht, ob ich gleich nicht sonderlich fleißig gewesen bin. Lebe recht wohl und grüße August schönstens.

Die inliegenden Briefe laß gleich besorgen. Wegen des Scelets sprich etwa mit Dr. Meyern, daß er es mir überläßt. Ich will ihm recht gute Kupfer dagegen geben, auch wohl Geld. Da ich Lodern, bey meinem hiesigen Aufenthalt, gar zu manches schuldig werde, so will ich ihm gern diese Artigkeit erzeigen. Lebe recht wohl, geniese der schönen Tage und liebe mich.

Jena d. 12. März 1802.

G.


Wenn die Exemplare meiner letzten Gedichte welche ich deinem Bruder gegeben damit er sie binden lasse, gebunden sind, so schicke mir zwey Exemplare davon herüber.

Auch bitte ich noch um 6 Bout. rothen Wein.

[51]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-93AD-E